Geschlechterforschung / Gender Studies
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Gendergraphien VI: Gender & Care - WiSe 2014/15

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Unter dem Stichwort Care werden in verschiedenen Disziplinen und Forschungskontexten Aspekte der Deutung, Gestaltung und Normativität von (Für)Sorge-Beziehungen behandelt. Care fasst dabei ein weites Spektrum von Regeln, Tätigkeiten, Strukturen und Zuschreibungen zusammen, die als vorgeblich “natürlich” und damit verhältnismäßig nachrangig gewertet werden. Tatsachlich stellt Care-Arbeit jedoch einen integralen Bestandteil gesellschaftlicher (Re-)Produktion dar – Care betrifft die unentbehrliche Reproduktion des biologischen, individuellen wie gesellschaftlichen Lebens. Dabei zeigen Care-Tätigkeiten eine besonders starke Ausrichtung an Geschlechterkategorien, Care galt lange – gilt womöglich noch? – als ‚natürlich weiblich’. An spezifischen Berufen und Tätigkeiten wie Hausarbeit, Pflege oder Erziehung lässt sich nachvollziehen, dass Care weiterhin eine wesentlich von Frauen geleistete Arbeit ist. Ebenso entscheidend ist der transnationale Aspekt von Care, z.B. im Kontext von AuPair, ‚Dienstmädchen’ oder globalen ‚care-chains’ im Kontext von Migration. Kurzum: Care ist ein gesellschaftlich und individuell hoch relevantes Thema, das transnational und intersektional analysiert werden muss.

Die GENDERGRAPHIEN VI widmen sich im Wintersemester 2014/15 dem Thema “Gender & Care” und tun dies in einem neuen Format: In interdisziplinären Vortrags- und Diskussions-Workshops gehen Wissenschaftler_innen aus der Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft den Schnittmengen von Gender & Care auf den Grund, bieten interessante Einblicke in das “neue Dienstmädchenwesen”, durchleuchten die Anerkennungslogik von Care-Arbeit und sprechen Fragestellungen einer kosmopolitischen Care-Ethik an. Studierende werden aktiv in Präsentationen und Diskussionen einbezogen und engagieren sich damit in dezidiert akademische Formen.

Programm:

Freitag, 30.1.2015
10 – 13 Uhr Anca Gheaus, PhD Sheffield UK
(Global) Ethics of Care
14 – 17 Uhr Prof. Dr. Helma Lutz Frankfurt a.M.
Domestic workers and migration
Samstag, 31.1.2015
10 – 13 Uhr Prof. Dr. Paula-Irene Villa München
Fürsorge, Anerkennung, Arbeit
14 – 17 Uhr Dr. Eva Esslinger München
Das Dienstmädchen in der Literatur

Ort:
Münchner Kompetenzzentrum Ethik
Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München

Raum M210 (Hauptgebäude)

 

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