Gender Salon 14: 25.05.2022 - 31.07.2022
Women and Russia’s War on Ukraine:
How gender ideas and expectations are (re)constructed
July 27, 2022, 08.00 PM
Glockenbachwerkstatt
Dr. Olena Strelnyk, Germany/Ukraine
Russia's full-scale war against Ukraine irreversibly cemented Ukraine's European integration intentions, which creates a new positive context for the implementation of the gender equality policy of the state.
However, in the long term, the war may deepen the split between de jure and de facto gender equality for a number of reasons. Firstly, due to cultural factors and strengthening of traditional gender ideas about the roles of women and men. Secondly, due to the structural deterioration of the position of women because of the war.
In times of war, traditional representations of female and male roles can be reinforced, and gender ideas are constructed based on the essentialist ideas that men are «protectors» while women are «protected» because of their “nature”. Meanwhile it seems that we deal with much more complex reality in the context of the war in Ukraine.
The focus of the talk is how ideas on women’s roles and «femininity» are (re)constructed in the times of Russian invasion of Ukraine. Strelnyk will demonstrate how the war both reinforces and challenges traditional gender ideas and expectations based on secondary analysis of published research data and (social) media representations of women.
Gender Salon 13
mit Prof. Dr. Julia Bee
Feminismus und Fahrradfahren? Mobilität und Ökologie aus Geschlechterperspektive
29.06.2022 um 20.00 Uhr
in der Glockenbachwerkstatt (in Präsenz!)
In dem Vortrag von Prof. Dr. Julia Bee wird es um den Zusammenhang von Mobilität und Feminismus gehen, besonders im Hinblick auf das Fahrradfahren. Historische und aktuelle Beispiele werden verbunden. Für eine Transformation des emissionsintensiven Verkehrssektors in der Klimakatastrophe sind auch Perspektiven aus den Geisteswissenschaften gefragt. So soll diskutiert werden, welche Bedeutungen und Bilder mit Mobilität in Medien verbunden sind und wie sich diese auch unter einer Geschlechterperspektive verstehen lassen. Dabei wird auch die Idee der „Autostadt“ als eine historische Planungsidee verstanden, die Geschlechterbilder reproduziert und die ökologische Transformation ausbremst.
Gender Salon 13
mit Karsten Schubert
25.05.2022 um 20.00 Uhr
in der Glockenbachwerkstatt (in Präsenz!)
Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen!
Karsten Schubert wird unter dem Titel „HIV und schwule Politik: Sexuelle Befreiung und neue Möglichkeiten queerer Solidarität durch PrEP“ um 20 Uhr einen Vortrag halten.
In der schwulen sexuellen Befreiung der 70er Jahre gab es kurz queeres Leben avant la lettre. Es wurde durch die AIDS Krise unterbrochen: Das zunehmende Stigma als Krankheit brachte die schwule Politik dazu, homonormativere Formen anzunehmen, die sich später mit der verbesserten rechtlichen Gleichstellung verfestigten. PrEP kann helfen, dieses Stigma zu beenden, womit heute ein wichtiger Treiber der Homonormativität wegfällt, so dass queerere Sexualitäts- und Politikformen möglich werden.
Anhand einer Analyse der politischen Kämpfe um PrEP und seiner Wirkung auf schwule Subjektivität entwickelt der Vortrag eine neue Theorie der sexuellen Befreiung nach Foucault. Dabei geht es zwar um die Kritik repressiver Normen, allerdings nicht, um eine natürliche Sexualität darunter freizulegen, sondern um in einem gemeinschaftlichen Prozess neue Normen zu schaffen. Dies beinhaltet auch dem Kampf um die selbstbestimmte Nutzung von Biotechnologie und Medizin, die dafür in geeigneter Weise verfügbar sein müssen. Sexualität und Politik sind negativ verbunden: Repressive Sexualität führt zu homonormativer Politik, die queere Solidarität verhindert. Andersherum kann die sexuelle Befreiung durch PrEP neue queere Solidarität jenseits homonormativer Interessenpolitik ermöglichen.