Geschlechterforschung / Gender Studies
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Gender Salon

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Eine Veranstaltungsreihe rund um kreative, subversive und produktive Auseinandersetzungen mit dem Thema Gender an den Schnittstellen von Kunst, (Pop)Kultur, Politik und Wissenschaft.

Steigen Sie ein, kommen Sie vom Kurs ab, nehmen Sie Umwege!

Der nächste Gender Salon findet am 27. März 2024 (20 Uhr) in der Glockenbachwerkstatt statt. 

Eintrittspreis: 3€ | Einlass ab ca. 19:30 bis 19:55 Uhr

PROGRAMM | Sommersemester 2024

 

28.02.2024

Nadia Shehadeh (Autorin, Kolumnistin, Soziologin): "'Anti-Girlboss': Lesung und Diskussion"

Vor allem Frauen wird eingetrichtert, dass sie sich mit individuellem Ehrgeiz aus gesellschaftlichen Ungerechtigkeitsstrukturen befreien könnten. Nadia Shehadeh findet: Das ist kollektiver Selbstbetrug, der auf perfide Art Chancengleichheit vortäuscht und zu mehr bezahlter und unbezahlter Arbeit antreibt. Statt ein stressiges Leben auf der Überholspur befürwortet sie das Leben als Anti-Girlboss: Ambition spielt darin keine Hauptrolle mehr und das Durchschnittliche wird nicht verachtet, sondern begrüßt. Sie plädiert dafür, sich eine Komfortzone zu bewahren, die davor schützt, für Anforderungen von außen auszubrennen.

Autorin: Nadia Shehadeh, geboren 1980, betreibt den Blog „shehadistan.com", ist Kolumnistin des „Missy Magazine" sowie bei „Neues Deutschland" und freie Autorin bei der „taz". Hauptberuflich arbeitet sie seit 2007 als Soziologin in der Erwachsenen- und Jugendarbeit. 2020 gehörte sie zu den Autorinnen und Autoren, die mit ihren rassismuskritischen Stimmen im Sammelband „Eure Heimat ist unser Albtraum", mit einem Beitrag vertreten war.

 

27.03.2024

Skadi Loist (Medienwissenschaftler*in): Wie Queer Cinema arbeitet

In diesem Vortrag spricht Skadi Loist über drei verschiedene Dimensionen, wie Queer Cinema arbeitet: 1) zunächst als Arbeit an Repräsentation in queerer Filmgeschichte, 2) als Arbeit in der Branchen- und Produktionskultur, in der Initiativen wie #actout einen Kulturwandel fordern, und 3) in der Verbreitung als Infrastruktur und Kinogeschichte, etwa durch queere Filmfestivals. Dabei kommt auch in den Blick, wie diese Arbeitsweisen (methodisch) gefasst werden können.

Skadi Loist ist Juniorprofessor*in für Produktionskulturen in audiovisuellen Medienindustrien an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Skadi Loist forscht, lehrt und publiziert seit vielen Jahren zu Filmfestivals & Zirkulation, Arbeitsbedingungen in Medienindustrien, digitalen Methoden, Diversität & Nachhaltigkeit sowie queerer Filmkultur, hat 2008 das Film Festival Research Network mitgegründet und ist Redaktionsmitglied von NECSUS_European Journal of Media Studies

 

24.04.2024

Louisa Lorenz (Kulturwissenschafterlin, Geschlechterforscherin, Autorin): "Die Klitoris – Zwischen Mythen und Aufklärung"

Jede Menge Mythen ranken sich um die Klitoris. In diesem Vortrag widmen wir uns den Top 6 Mythen, die alle schonmal gehört haben, die sich mit dem Thema Klitoris und Sexualität beschäftigt haben. Es kursieren viele patriarchale Mythen über die Klitoris, die das Bild weiblicher Sexualität verzerren oder die uns falsche Informationen liefern. Zur Überraschung vieler gibt es aber auch feministische Mythen, denen wir uns in diesem Vortrag ebenfalls widmen werden. Es lohnt sich, unsere Glaubenssätze zu Sexualität und die gängigen Aussagen darüber zu überprüfen. Neulinge und versierte Feminist*innen werden hier gleichermaßen überrascht sein, was sie noch alles über die Klitoris lernen können.

Louisa Lorenz ist Kulturwissenschaftlerin, Geschlechterforscherin und Autorin. In ihrer feministischen Bildungsarbeit liegt der Fokus auf Schnittstellen zwischen politischen Strukturen und privaten, gelebten Praktiken in Bezug auf Sexualität, Reproduktion und Beziehung. Ihre Schwerpunktthemen sind die Anatomie und Kulturgeschichte der Klitoris, sowie natürliche Verhütungsmethoden und gleichberechtigte Verhütungspraxen.

 

29.05.2024

Queerfeministischer Buchladen glitch x Lehrstuhl für Soziologie und Gender Studies: "Gender - queer - lesen: Vorschläge und Gespräch"

Bücher öffnen Welten. Bücher können ein zu Hause zwischen den Seiten bieten oder das Zuhause in Frage stellen. Bücher können noch viel mehr, sie sprechen uns aus der Seele oder verstören, sie befragen oder regen zu Antworten an, sie machen das Eigene und das Andere erfahrbar. Sie verhandeln Geschlecht, Sexualität, Körper, Gesellschaft, Lust, Angst, Utopie …

Darüber sprechen wir bei einem literarischen Podium mit dem queerfeministischen Buchladen glitch.

Der Queerfeministische Buchladen glitch öffnete im November 2023 seine Türen. In den ehemaligen Räumen des ersten Frauenbuchladens Deutschlands ist ein Ort für queerfeministische Literatur jeglicher Art entstanden: von Belletristik über Sachbücher, Kinder- und Jugendromane, bis zu Graphic Novels und Magazinen - immer zu queeren, feministischen und gesellschaftskritischen Themen. Hinter dem Buchladen steht ein knapp 30-köpfiges ehrenamtliches Kollektiv, das sich zum Ziel gesetzt hat, einen vielfältigen Raum für Diskussionen und Begegnungen und einen safer space für queere Menschen und ihre Geschichten zu schaffen.

 

26.06.2024

Sophie Bauer (Soziologin): "Politiken der Menstruation: Zwischen Scham und Selbstermächtigung"

Wieso ist die Menstruation eigentlich so schambesetzt? Was hat Hippokrates damit zu tun? Und gibt es heute überhaupt noch so etwas wie ein 'Menstruationstabu'? Die Menstruation ist nicht nur ein biologischer Vorgang, sondern auch ein soziokulturelles Phänomen, das eng mit Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Körperpolitiken verwoben ist. Der Vortrag zeigt anhand gegenwärtiger Debatten und historischer Kontinuitäten, wie sich die Verhandlung der Menstruation im Spannungsfeld zwischen Scham und Selbstermächtigung gestaltet und damit individuelle sowie kollektive Erfahrungen mit der Blutung prägt.

Sophie Bauer ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Für ihre Doktorarbeit forscht sie zu Körper-, Technologie-, Geschlechter- und Sorgeverhältnissen im Kontext der Menstruation. Darüber hinaus ist sie in der feministischen Bildungsarbeit tätig.

 

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