Geschlechterforschung / Gender Studies
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Affekte und Effekte. Perspektiven der Gender Studies, 23.07 - 27.07. 2018

2018_Summer_School_Plakat-000

Summer School „Affekte und Effekte – Perspektiven der sozial- und kulturwissenschaftlichen Gender Studies“

„Von „The Promise of Happiness“ (Ahmed 2010) zu „Cruel Optimism“ (Berlant 2011), von „Scham/Shame” (Neckel 1993) zu „Depression” (Chetkovic 2012), von „Affect Labor” (Hardt 1999) bis zu „Cold Intimacies” (Illouz 2007) - Affekte und (ihre) Effekte sind in den letzten Jahren vermehrt zum forschungsintensiven Thema von Sozial- und Kulturwissenschaften, Gender sowie Queer Studies und Kulturanthropologie geworden. Ob etwa als leibliches Spüren, als Movens des Politischen, als historisch konstituierten und medial vermittelten Scharniers zwischen Sozialem und Subjektivem, als Modulation des Sozialen, als Dimension des Konsums oder als kritischer Eigensinn konkreter Praxis… Empirische Studien, theoreti-sche Perspektiven und Begriffe von Gefühlen konstituieren das ermergierende Feld der „Affect Studies“ (u.a. Baier et al 2014; Gregg/Seigworth 2010; fzg 20_2/2014), das multidisziplinär bestückt ist. Die Affect Studies thematisieren dabei eine Fülle empirischer und gesellschaftspolitisch relevanter Fragen zu Arbeit und Kommodifizierung von Emotionen (‚emotional labour’), Sozialität und (De-)Legitimierung von Gefühlen (Scham, Ekel, Angst, Trauer, Sicherheit, Exzess, Lust, Frustration, Verwundbarkeit/Angst) oder Tropen und Sozialfiguren („Angry Black Woman”, „snowflakes”). Die Affect Studies tragen u.a. zur Erforschung von „Politikverdrossenheit“ und populistischen Bewegungen, Rassismus, Sexismus und dem Zusammenhang zwischen Gefühlen und Differenz bei. Sie befassen sich mit dem emanzipatorischen und transformatorischen, aber auch lähmenden und regressiven Potenzial von Gefühlen. Kritisch ist dabei gleichwohl zu befragen, ob die forschende Auseinandersetzung mit Affekten als Teil von Sozialität tatsächlich so neu ist. Schließlich gibt es ei-ne lange Tradition in den Geistes- und Kulturwissenschaften, in den feministischen Theorien und in den empirischen Sozialwissenschaften, z.B. Emotionen und Leiblichkeit systematisch ernst zu nehmen.“

Institut für Soziologie, LMU München

Lehrstuhl Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky